pfarrei St. Peter in Ahrn

Die Pfarrkirche zum Heiligen Petrus



Im Jahr 1875 wurden drei neugotische Altäre (Nischenaufbau mit Statuen und Relief) errichtet. Aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen der Kreuzweg (Holzreliefs, neugotisch) und die Kanzel (neugotisch, Holzreliefs), welche Christus und die Kirchenlehrer zeigt.

Der Kirchturm beinhaltet insgesamt 6 Glocken, davon eine aus dem Jahr 1493 mit Minuskelinschrift: „o rexgloriae veni cum pace, s. petrus anno domini mcccclxxxxiii“ Gewicht ca. 180 kg. Die Sterbeglocke stammt aus dem 18. Jahrhundert, hat ein Gewicht von ca. 30 kg und trägt die Inschrift „Johann Grasmair gos mich in Brixen“. 3 Glocken mit einem Gewicht von 580 kg, 270 kg und 168 kg stammen aus dem Jahr 1924 und wurden von L. Colbacchini, Trient gegossen. Die größte und neueste Glocke aus dem Jahr 1980 (Firma Grassmair – Innsbruck – ca. 920 kg) wurde auf Betreiben von 3 Bauern und 1 Arbeiter gespendet.

Die Friedhofskapelle, ein viereckiger Bau mit einem Eingang mit breiter Spitzbogenöffnung und  Sterngratgewölbe (um 1600). Innen ein Fresko des Auferstandenen und der Schutzmantelmadonna, außen ein Fresko, welches den Kreuzweg darstellt.

Alter Opferstock aus dem Jahr 1616

Volksaltar: aus der neueren Zeit, errichtet von Pfarrer Franz Kargruber nach dem 2. Vaticanum

Kirchenheizung: aus der neueren Zeit, errichtet von Pfarrer Anton Unterpertinger

Kirchenrenovierungen: 1988 und 2005 / 2006

Friedhofskapellenrenovierung: 1988

Friedhofserweiterung: 1992 / 1993 – Friedhofsweihe: 08.08.1993

Wiedererrichtung des Kaiserjägerdenkmals: 07.08.1994

PFARRKIRCHE ZUM HEILIGEN PETRUS

St. Peter / Ahrntal

Die erste Kirche oder Kapelle zu Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus im Ahrntal (oder Ehrental) scheint sehr weit zurückzureichen, vielleicht in das 11. oder 12. Jahrhundert.

Auf dieses Alter deuten folgende Gründe hin:

 Nach dem Recht und der Praxis jener Zeit hatten die Herren adeliger Ansitze und Geschlechter das Recht, Kirchen zu bauen und Priester zu halten. Es ist erwiesen, dass der gegenwärtige Ort St. Peter im 10. und 11. Jahrhundert schon besiedelt war und dass der gegenwärtige Hof unterhalb der Kirche, „Duregg“ genannt, der alte Ansitz der Herren von „Ehren – Ahrn“ war. Von diesen Herren von Ehren darf man mit Recht und Grund vermuten, dass sie im 11. Jahrhundert die Kirche bauen und wahrscheinlich einen Priester hielten.

Die gegenwärtige Kirche zeigt von innen und außen, dass sie die erweiterte und vergrößerte Kirche einer kleineren sein muss. Dachstuhl, Gewölbe, Turm und übrige Kirche sind nicht derselbe Bau; auch gibt es eine vermauerte Kirchentür an der Südostseite. Des weiteren war die gegenwärtige Totenkapelle mit einem mit der Kirche gemeinsamen Dach zusammengebaut.

Beim Umbau der gegenwärtigen Sakristei im Jahre 1858 wurde als Baustein in einer Mittelmauer ein Stück gotischer Rippe aus Tuffstein gefunden, wie sie nur die ältesten Kirchen jener Zeit am Anfang der Gotik aufweisen.

Außer in St. Johann beginnen in keiner anderen Kirche die Rechnungen schon mit dem Jahre 1541 und weisen schon ein bedeutendes Kapital von ca. 400 fl auf. In einem Urbar vom selben Jahre scheinen die meisten der größeren Höfe dieser Gemeinde und auch von Prettau und St. Jakob als pflichtig zum Zehent hierher. Dahin deuten die vorhandenen Ablassbriefe vom 15. Jahrhundert und das vorhandene Kalendar vom Jahr 1608, welches sagt, dass es eine getreue Abschrift von jenem sei, welches die Jahr Zahl 1003 trägt und wo Gottesdienste hier bestanden zu haben scheinen.

Sage und Tatsache beweisen, dass diese Kirche die Begräbnisstätte für das Innerahrntal war. Anlässlich der 1. Mission im Jahre 1845 wurden an der Stelle, wo früher das Missionskreuz stand, eine solche Menge Gebeine gefunden, dass 11 – 12 Körbe voll verbrannt und ebenso viele noch vergraben werden mussten. Später wurde in einem anderen Winkel des Friedhofes ein Grab geöffnet und man fand auch dort eine Menge Gebeine und manche mit einer außergewöhnlichen Größe (ein Vorderschenkelbein hatte eine Länge von 2 Schuhen).

Bei der Renovierung der Kirche im Jahre 1836 wurden unter dem Chorstuhle eine grosse Menge Schriften aller Art aufgefunden, die sehr alt und ganz faul waren, sodass sie ganz zerfielen und aus ihnen nichts entnommen werden konnte. Dieser Umstand deutet an, daß es wichtige und alte Schriften für die Nachwelt sein mussten, welche die Kirche betroffen haben müssen und in der Kirche verborgen wurden, weil kein Widum war.

Obwohl also Urkunden und vollgültige Beweise fehlen, geht aus diesen Gründen ziemlich klar hervor, dass die Kirche von St. Peter sehr alt sein muss. Wann die gegenwärtige Kirche erbaut oder vergrößert wurde, kann nicht angegeben werden, jedoch scheint sie auf den Übergang von der Gotik in den Renaissancestil hinzudeuten (nach Weingartner um 1600 angebaut).

Kirche als Bau mit Einrichtung:

Polygonaler Chorabschluss, seitlicher Fassadenspitzturm (gotisch), im Westen Viereck- und im Süden Spitzbogentüre, Spitzbogenfenster, Spitzbogentonne mit Stichkappen über Pilastern. Am Turm Spitzbogenschallfenster und Achteckpyramide.

An Stelle der ursprünglichen Bilder in Stuckrahmen wurden von Heinrich Kluibenschedel im Jahre 1873 kleinere Bilder (Gnadenstuhl, Schlüsselverleihung an Petrus, Kreuzigung Petri, Maria mit Petrus und Paulus) gemalt.

Die Chöre der Engel, Cäcilia mit Orgel und die Ornamente stammen von Matthias Peskoller aus dem Jahr 1923.

Das Fresko beim Kriegerdenkmal wurde im Jahr 1950 vom Malermeister Hans Peskoller aus Bruneck gestaltet.